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Biathlon in Oberhof 5.-9. Januar 2011

Aktualität: 10.01.2011 | Autor: | Kategorie(n): Sport

Oberhof. Das 4. Weltcup-Wochenende im Biathlon steht auf dem Programm – traditionell in Oberhof mit dem vielleicht spannensten Programm, auf alle Fälle einem, das den Deutschen am meisten liegt, also Sprint und Massenstart und die Staffeln. Kleinere Unsicherheiten beim Schießen lassen sich hier am ehesten verschmerzen. Das wird unseren Biathleten gut tun – und die Zuschauer freuen.

Es wird spannend zu sehen, wie die Athleten aus den Weihnachtsferien kommen. Werden die deutschen Biathleten zu Silvester genügend Zielwasser getrunken haben?

Die Oberhofer tragen die Wettbewerbe in diesem Jahr bereits das 20. Mal aus und haben das Programm mittlerweile komplett in die Abendstunden verlegt. Wie immer überträgt das Fernsehen live. Eurosport oder auch das ZDF stehen zur Auswahl.

Biathlon Oberhof Männer

Staffel Männer

Deutschland überrascht mit Platz 1 – und wir wollen dieses hervorragende und unerwartete Ergebnis auch nicht zerreden. Auf Platz 2 landet Techien und Platz 3 geht an Norwegen – beide mit erheblichen Rückständen von über 2 Minuten! Das kann schon mal als kleine Sensation gelten. Aber – wir erinnern an vergangene Artikel: Grundlage waren die Schießergebnisse, denn kein Team schoss besser. Bravo!

Die Schweiz muss mit Platz 10 nicht unzufrieden sein. Die Österreicher hingegen mit Platz 13… Naja, die waren wohl gestern noch auf einer Apres Ski – Party?

Sprint Männer

Der Norweger Tarjei Boe bleibt vorerst wohl das Maß der Dinge, denn so heißt wieder der Sieger. Die Deutschen können den guten Eindruck von vorgestern nur partiell bestätigen. Anrdt Peiffer belegt Platz 2 und das ist natürlich toll. Michael Greis g(r)eis-tert wieder irgendwo dort herum, wo keiner mehr hin schaut und über den großen Rest reden bzw. schreiben wir besser gar nicht erst. Dominik Landertinger aus Österreich wird guter 6.

Allerdings ärgert mal wieder das Positiv-Gequatsche von den Moderator samt Experte Fischer (nicht von den Reportern!) des ZDF unisono mit Trainer Mark Kirchner. Mit Platz 2, 11 und irgendwo darf man Arndt Peiffer natürlich gratulieren, den Rest muss man sich aber ordentlich zur Brust nehmen. Wer hier von Potential in der Mannschaft spricht und von guten Laufleistungen, hat den Schuss nicht gehört! Der Zweifel an den Trainer-Umbesetzungen bekommt langsamKontur in der Realität.

Massenstart Männer

Und wieder Tarjei Boe. Wir wollen uns nicht wiederholen… Peiffer (Platz 12) hatte Pech und landete abseits der Pisten im Thüringer Wald. Da war er nicht der Einzige. Das kommt vor – solche Missgeschicke kann man nicht ausschließen. Michael Greis sprintete auf Platz 5 und Andreas Birnbacher lief auf 14 ein.

Naja, zu gut, um wirklich Kritik laut werden zu lassen. Zu schlecht, um wirklichen Sonnenschein am Horizont zu erhoffen.

Die Russen waren stark mit 3 Leuten unter den ersten 10 und unsere österreichischen Freunde machten das Malheur aus der Staffel mit 4 Plätzen zwischen 9 und 24 einigermaßen vergessen.

Biathlon Oberhof Frauen

Staffel Frauen

Die deutschen Frauen enttäuschten mit Platz 6 und 9 Fehlschüssen auf der ganzen Linie! So ist in der Weltspitze kein Blumentopf zu gewinnen. Da muss man auch nicht drumherum reden oder nach Ursachen suchen. Die liegen auf der Hand! Gewonnen hat Schweden vor Frankreich, Weißrussland und der Ukraine – keine Überraschungen, wenn da nicht unsere Heckenschützinnen wären…

Sprint Frauen

Neuner und Henkel auf Platz 2 und 3 hinter Flatland aus Norwegen. Hitzer und Buchholz auf 14 und 16. Das könnte Mut machen? Ein tolles Ergebnis, keine Frage! Aber, es täuscht doch etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen hinweg – über das derzeitige mindestens.

Massenstart Frauen

Da war sie wieder, die deutsche Ambivalenz. Henkel kann sich zwar auf Platz 2 retten, haut aber am Schießstand zweimal daneben und hätte haushoch gewonnen, wäre es nur einer weniger gewesen. Neuner war in der Spur nicht so fit, wie sonst, versemmelt 3 Schüsse und landet auf Platz 9. Die anderen Deutschen sind nicht schlecht, aber auch nicht gut.

Fazit Frauen

Es steht nicht in Zweifel, dass die deutschen Biathlon-Frauen eine solide Basis hätten, hervorragende Ergebnisse einzufahren. Aber, die Ergebnisse sind doch zu unstetig, als dass man in Freudengesänge einstimmen sollte.

Wahrscheinlich wäre es besser, man hielte es auch in der Berichterstattung und bei den Trainern mehr mit dem, was man Miriam Gössner zugesteht. Die hätte bei fehlerfreiem Schießen wahrscheinlich auch einen Platz auf dem Stockerl erlaufen – aber irgendwie klappt es nicht, ist der Wurm drin. Dieser jungen Athletin gesteht man das zu und das ist auch ausdrücklich gut so!

Man sollte aber generell bei den deutschen Damen so ehrlich sein, dass die Form hakt und man sich in einer Umbruchphase befindet. Henkel, Hitzer und Buchholz bringen die Leistungen, die sie immer gebracht haben – sind aber zu alt, um Zukunft für das deutsche Biathlon-Team zu sein.

Neuner ist vom Alter her ja noch fast Juniorin und hat eine sehr erfolgreiche Zeit hinter sich. Da ist es ein Stück weit normal, dass auch mal was daneben geht.

Also haben wir mindestens zwei junge talentierte Frauen, die stabiler werden müssen. Das geht nicht mit der Brechstange. Das braucht Geduld. Wir haben mit Henkel einen Star von gestern, die so gut ist, immer wieder mal mit vorne rein zu laufen – oft aber auch nicht (wenn kein Wunder passiert). Und wir haben zwei, die nur ganz vorn dabei sein können, wenn alles passt und sonst gutes Mittelmaß sind und immer waren. „Ergänzungsspieler“ nennt man das beim Fussball. Eben!

Das ist alles o.k., wenn man es dann nicht schön redet!

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