La Casa Bonita

Beeindruckendes Märchen von der Schule

Damit gleich beim Lesen der nächsten Zeilen kein falscher Eindruck entsteht – das hier ist eine außerordentliche Erfolgsgeschichte erfolgreicher Bildungspolitik, Kooperation verschiedenster gesellschaftlicher Kräfte, aber vor allem kluger und engagierter Lehrer und Lehrkräfte und anderer Beteiligter und natürlich die der Schüler, denn ohne die wäre das alles nichts – eine Erfolgsgeschichte von der Kooperativen Gesamtschule Neustadt.

Es ist nicht lange her, da war die Hauptschule ein Auslaufmodell. Ihre Abschaffung ward -sofern nicht schon geschehen- allerorten diskutiert.

Grundschullehrer empfahlen nur noch 25% der Kinder als weiterführende Schule die Hauptschule. Eltern, die diese Schulform freiwillig wählten, waren es sogar noch weniger – nur 15%. Das Goethe-Institut schreibt: „Die Hauptschule wird zu einem Sammelbecken für Kinder aus sozial schwachen Familien und Schüler mit Migrationshintergrund“. Im allgemeinen herrsche folgende Meinung: Hauptschüler seien faul und unpünktlich, sie könnten quasi nicht rechnen und nur schlecht lesen und schreiben. Fast 20% aller Hauptschüler brachten aber noch nicht einmal diese Schulform zu Ende und hatten danach gar keinen Schulabschluss. Lediglich 14% aller Hauptschüler hatten nach dem Schulabschluss eine Lehrstelle.

Also ist die Diskussion durchaus berechtigt: Wozu gibt es die Hauptschule noch?

Kennen Sie das?

Nein, die Rede ist nicht von einer renomierten Privatschule oder einem berühmten Internat. Die Rede ist, wie oben schon erwähnt, von der Kooperativen Gesamtschule Neustadt – bezüglich der Abschlusszahlen vom Hauptschulzweig dort.

Neustädter Modell“ nennt sich deshalb auch eine Form schulbegleitender Ausbildung, deren Abschluss als erstes Ausbildungsjahr anerkannt werden kann (und wird). An drei Tagen werden dort 20 Stunden an der Hauptschule unterrichtet und zusätzlich 14 Unterrichtsstunden an den Berufsschulen Springe. Dort werden Praxis und Theorie in den Berufsfeldern Holz- und Metalltechnik, Holzwirtschaft, Ernährung und Körperpflege vermittelt. Auf dem Zeugnis stehen dann auch die Zensuren aus beiden Ausbildungsbereichen – und beides wird auch zur Ermittlung des Notendurchschnitts heran gezogen.

Dieses Konzept brachte der Kooperativen Gesamtschule von Neustadt am Rübenberge 2009 den ersten Platz im bundesweiten Wettbewerb „Starke Schulen“.

Größte Auszeichnung meiner Meinung nach: Auf lediglich 8 Ausbildungsplätze (Mechatroniker) eines deutschen Industrie-Großkonzerns bewerben sich bundesweit 800 Schüler, darunter auch 5 Absolventen der Kooperrativen Gesamtschule Neustadt. Alle 5 werden genommen!

Was man von dieser Schule liest und sieht, gleicht fast einem Märchen. Beeindruckend ist es allemal – und unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Sehen und lesen Sie selbst – vielleicht beginnend mit dem ebenfalls beeindruckenden Internetauftritt der Schule. Bereits hier gewinnt man einen Eindruck, wie auch der „Rest“ ist – übrigens ebenfalls mit einer beeindruckenden Sammlung von weiteren Pressetexten.

Webseite der Kooperative Gesamtschule Neustadt 

Artikel in der HAZ – Hauptschulen übernehmen Erfolgsmodell

Artikel in der Welt – Neustädter Modell gewinnt Bundeswettbewerb

„Neustädter Modell“ oder Auslaufmodell? – Hauptschulen in Deutschland vom Goethe-Institut

Bei den folgenden Links wissen wir nicht, wie lange sie funktionieren, weil die Sender mit der Zeit die Videos wieder vom Netz nehmen:

Video beim ZDF direkt zum Neustäder Modell – Starke Schulen

Themen – Schwerpunkt Bildung  beim ZDF mit vielen Videos